top of page

BAR-BOOM - Die Renaissance der Genusskultur in feinem Ambiente


Dunkle Hölzer, viel warme Töne im Raum, geschmeidige Ledersessel und der Duft von guten Zigarren und Drinks. So stellt sich der geneigte Connaisseur wahrscheinlich sein Refugium für einen entspannten Tagesausklang vor. Ob im feinen Hotel in der Bar mit Smoker-Lounge, oder in einer extraordinären Bar-oder Club-Location mit eben diesen Möglichkeiten für Genießer – Hauptsache Qualität und etwas Leichtigkeit des Seins. Diese Sehnsucht ist nicht neu und erlebte auch Höhen und Tiefen, aber aktuell scheint der Trend dahin wiederbelebt.


Der Weg vom ersten Saloon in den USA bis zur heutigen Barkultur in Deutschland war ein langer. Begleitet von zwei Weltkriegen, in denen fast alles zum Erliegen kam. Von der Alkohol-Prohibition in den USA, aus der ein florierender Schwarzmarkt samt hoher krimineller Energie entstand. Bis hin zu einer weltweit angelegten Ächtung des Tabaks im 21.Jahrhundert, die sicher noch nicht abgeschlossen ist. Scheinbar zum Trotz dieser Widerstände neigt der Mensch aber zu Lust am Genuss und Verbote dienen nicht selten einer Belebung dieser Lust. Das spiegelt sich auch deutlich in zahlreichen Film-Highligths verschiedener Epochen wider. Wer kennt sie nicht, die vielen Szenen in beinahe allen Film-Genres, die im Western-Saloon oder einer Bar spielten. Während im Wilden Westen noch Haudegen und kokette Tänzerinnen aufeinander trafen, wurden in Casablanca, Berlin, London oder Wien Krimi-Akzente in angesagten Clubs gesetzt. Und alle diese cineastischen Produktionen hatten etwas gemein: es wurde viel geraucht und getrunken.


Das gesellschaftliche Spiegelbild in Kinofilmen hatte auch Einfluss auf die weitere Entwicklung der Barkultur. Speziell in den großen und angesehenen Hotels wurden in den späteren Nachkriegsjahren wieder fantastische Bars samt Tanzboden etabliert. Hier traf sich die Society, hier wurde wieder geraucht und getrunken, gelacht und getanzt. Lust am Genuss eben, und nach Jahren der Angst, des Verzichts und des Wiederaufbaus eine sehnsüchtig erwartete neue Welt. Parallel öffneten immer mehr Bars mit Kultstatus-Potenzial weltweit und auch in Deutschland. Harry´s New York Bar zum Beispiel, die unter diesem Label bis heute in zahlreichen Städten einladen und sich nicht nur auf Hemingway als häufiger prominenter Stammgast berufen können. Die Bar im Raffles Hotel in Singapur zählt sicher auch  dazu. Oder die älteste Bar in New York, Pet´s Tavern, die bereits 1864 eröffnet wurde. In München, Deutschlands erster Adresse für Ausgelassenheit und Bussi-Bussi-Gesellschaft in den 70ern und 80ern, sorgte Charles Schumann in seiner Bar für viel Gesprächsstoff in den Boulevard-Gazetten und die Hamburger Atlantikbar im gleichnamigen Hotel bediente Udo Lindenberg gerne mit Zigarre und Vodka. Es sind diese Vorreiter der Szene, die den Weg zu einer wundervollen Barkultur ebneten. Die Möglichkeiten haben sich bis heute enorm vervielfältigt und es fällt nicht leicht, die „must have-Location“ vor einer Reise zu finden. Im Zeitalter des Internets wird aber inzwischen die Suche nach solchen Kultstätten einfacher. Für Globetrotter mit Genussanspruch empfiehlt sich also ein vorheriger Google-Ausflug in die Bar-Szene der Destination.


Fine Pairings: 

Cocktails, Drinks oder Wein 

und Zigarrengenuss


Seit einigen Jahren hat sich in Deutschland eine Barkultur von höchster Güte weiterentwickelt. Man folgt der benannten Lust am Genuss und punktet mit Kreativität und Stil. Die Drinks sind anspruchsvoller geworden. Das Fachpersonal hinter der Theke besitzt hohes Ansehen und glänzt mit Raffinesse. Das Ambiente orientiert sich an Traditionswerten, nutzt aber auch hippe Einflüsse, um ein heterogenes Publikum zu begeistern. Und das nicht nur in den Hot Spot Metropolen. Auch im ländlichen Raum findet man immer mehr Lounges, Clubs und Bars, die mit Genusskonzepten aufwarten. Erfolg haben diejenigen, die die Symbiose von qualitativ hochwertigen Spirituosen oder Weinen und passenden Tabakprodukten kennen und beherrschen. Eine hohe Kunst, denn hier ist Fachwissen und Dienstleistungsmentalität gleichermaßen gefragt. Die Gastronomie und Hotellerie ist also gefordert, den Gästen gut geschultes Personal zu präsentieren. Kein leichtes Unterfangen nach den Pandemiejahren und der daraus entstandenen Fluktuation. Andererseits stellen wir aber auch fest, dass sich immer mehr jüngere Menschen für einen Ausbildungsweg entscheiden, der ihnen Anerkennung und Wertschätzung verspricht. Neben den Basics geht der Trend zu Spezial-Weiterbildungen wie Sommelier, Bar-Chef mit Zertifikat und Auszeichnungen, oder auch als Zigarren-Botschafter. Ein lernintensiver Weg, der sich aber allemal lohnt, wie uns in zahlreichen Gesprächen mit Gastronomen und Hoteliers bestätigt wurde. 


Die Anerkennung kommt mehr und mehr von unterschiedlichsten Zielgruppen. Die älteren Gäste mit viel Erfahrung und Anspruch schätzen häufig den unaufdringlichen und stilvollen Service in Grand Hotels. Der jüngere Gast mit Entdeckungsdrang fühlt sich in der neonbeleuchteten Atmosphäre samt chilliger Musik wohl. Die Zigarre zum vollmundigen Rotwein oder exzellenten karibischem Rum schmeckt vielen aber auch in den zahlreichen Havanna Lounges oder anderen individuellen Clubs. Nicht selten findet man eine wunderbare Getränkekarte und imposante Zigarrenauswahl  in Tabakfachgeschäften. Auch hier hat die Barkultur längst Einzug gehalten. Besonders auffällig ist dabei, dass sich alle Genuss-Angebote auf hohem Niveau bewegen. Das bereits angesprochene Ambiente präsentiert sich in unglaublich schönen Unterschieden. Very british, New York Style, 20er Jahre Charme sind beliebte Themen. Weniger als Kulisse, sondern als authentische Umgebung für echte Genießer. Auch moderne Interieurs kommen gut an, wenn die Grundregeln „stilvoll, genussvoll, unaufdringlich und kompetent“ eingehalten werden. Schließlich sind das alle Orte der Begegnung und man möchte sich individuell wohlfühlen und in Gemeinschaft genießen. Fine Tobacco hat in den vergangenen Jahren mit Rubriken wie Genuss Oasen, Smokings Rooms und zahlreichen Hotelgeschichten frühzeitig auf diesen Trend gesetzt und wir freuen uns, dass sich das fortsetzt. Ob nun als echter Bar Boom, oder einfach als Renaissance der Genusskultur an sich – beides ist herzlich willkommen in der Welt der Connaisseure.





248 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Commentaires


bottom of page